Alles Bio! …oder was? – unter diesem Slogan lud die CSU Hohenbrunn-Riemerling am Donnerstag, den 24. März ein. Zu Gast war die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Frau Michaela Kaniber, im Gasthaus „Alter Wirt“ in Hohenbrunn.
Zu Beginn des prominent besetzten Stammtisches wurden die 60 Teilnehmer:innen sehr herzlich von der Ortsvorsitzenden Silke Trauner und dem Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair begrüßt. Unter den Gästen waren viele Lokalpolitikerinnen und -politiker, wie die zweite Bürgermeisterin Frau Lunemann, viele Gemeinderäte aus Hohenbrunn und den Nachbargemeinden, der Bürgermeister aus Kirchheim-Heimstetten, Maximilian Böltl, die beiden Kreisbäuerinnen Sonja Dirl und Claudia Leitner und der Hohenbrunner Ehrenbürger Leonhard Sigl.
Silke Trauner hob in ihrer Begrüßung das Zusammenspiel von Landwirtschaft, Verbrauchern, Handel und Politik hervor, die nicht immer im Einklang erscheinen. Es muss ein gangbarer Kompromiss aus aus biologischer, konventioneller und regionaler Landwirtschaft gefunden werden mit dem Ziel gesunde Lebensmittel zu produzieren.
Ein gemeinsamer Austausch kann oftmals Antworten auf verschiedene Standpunkte geben. Die CSU Hohenbrunn—Riemerling lädt daher die Bürgerinnen und Bürger zu vielen Veranstaltungen ein (u.a. Radltouren mit dem Bürgermeister und das CSU-Sommerfest) um hier ins persönliche Gespräch zu kommen. Frau Trauner ermutigt die Teilnehmer zu mehr politischem Engagement, da Demokratie und die Freiheit nicht selbstverständlich sind und von uns allen geschützt werden muss.
Dr. Stefan Straßmair in seiner Begrüßung: „Ich freue mich sehr, dass wir wieder Präsenzveranstaltungen durchführen und dieser CSU-Stammtisch so gut besucht ist. Der persönliche Austausch mit unseren Bürgerinnen und Bürgern, ist mir ein wichtiges Anliegen“.
Hier kann ihm Staatsministerin Michaela Kaniber nur zustimmen – der Mensch braucht soziale Kontakte, die in der Phase der Pandemie viel zu kurz kamen.
Erfreulicherweise hat auch die Corona Pandemie die Menschen darin bestärkt, sich zunehmend nach der Herkunft der Lebensmittel zu erkundigen. Wichtig ist hierbei aber immer, entsprechend der Nachfrage, ökologischen sowie konventionellen Landbau in Einklang zu bringen – beides hat seine Berechtigung. In diesem Sinne muss zwischen dem kleinen Agrarbetrieb und der Agrar-Industrie fair differenziert werden. Für diese Balance setzt sich die CSU ein – „Das ehrliche Grün ist halt doch Schwarz“, so Kaniber.
Auch bei der Versorgung von Kantinenbetrieben ist Regionalität und Qualität ausschlaggebend – und nicht schwer. STM Kaniber fordert hier zur Unterstützung auf, das Umdenken beginnt bei jedem einzelnen Kunden. Auch beim Thema „vegan“ zeigt sich Frau STM Kaniber absolut aufgeschlossen, wenn die Herkunft stimmt. „Greifen Sie beim Einkauf zu bayerische Produkten“ ist ihre Aufforderung an die Zuhörer. Diese werden streng kontrolliert.
Am Ende ihrer Rede greift Frau STM Kaniber noch einmal die Ukraine Krise auf. Michaela Kaniber und die Gäste waren sich einig, dass die Landwirtschaft als Nahrungsmittelproduzent deutlich in den Fokus gerückt werden muss. Die von der EU freigegebene Aktivierung von Brachflächen, was bislang von der Bundesregierung blockiert wird, sei dabei relevant. Ebenso wie das Umdenken bei Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte, die auch in die landwirtschaftliche Produktion integriert werden müssen. Wenn immer mehr landwirtschaftliche Nutzflächen durch Wohnbebauung, Zuzug, Infrastrukturmaßnahmen, Ausgleichsflächen und dann noch die Silllegung durch EU-Pläne verschwinden, sei die Ernährungssouveränität Europas in Gefahr. „Wir dürfen bei den Lebensmitteln aber nicht den gleichen Fehler wie bei der Energieversorgung nochmal machen“, so Kaniber.
Maximilian Böltl, Bürgermeister der Gemeinde Kirchheim-Heimstetten, ergänzte an dieser Stelle noch: „Gerade im engen Münchner Umland muss beim doppelten Entzug landwirtschaftlicher Produktionsfläche für Bauvorhaben jetzt umgesteuert werden. Wo ökologischer Ausgleich für Neubauten nötig ist, da kann er auch gut in die Bewirtschaftung integriert werden. Eine intensive Dachbegrünung könnte genauso ein sinnvoller Ausgleich sein“
Auch in der anschließenden Fragerunde lernen die Gäste eine sehr aufgeschlossene, kompetente, regional sattelfeste und in ihren Statements absolut klare Staatsministerin kennen. So endet dieser CSU-Stammtisch des Ortsverbandes Hohenbrunn-Riemerling in vollem Einklang mit dem Motto „Politik – näher am Menschen“.
„In demokratischen Strukturen gibt es oftmals keine einfachen Antworten, kein schwarz-weiß sondern viele Grautöne. Daher freue ich mich, dass unser CSU-Stammtisch so großen Anklang bei unseren Bürger:innen fand. Durch die Vielfalt unserer Gäste fand ein reger Austausch zwischen Landwirten, Verbrauchern und Politik statt.“ So Silke Trauner, im Anschluss, der gelungenen Veranstaltung.
Foto: CSU Hohenbrunn
(v.l.) Claudia Leitner, Dr. Stefan Straßmair, Silke Trauner, STM Michaela Kaniber, Maximilian Böltl, Donja Dirl