Am Montag, den 27. Juni hieß die CSU Hohenbrunn-Riemerling ihre Mitglieder zur diesjährigen Ortshauptversammlung (OHV) im „Alten Wirt“ in Hohenbrunn willkommen.
Gut 30 Gäste waren der Einladung gefolgt und wurden von Silke Trauner (CSU Ortsvorsitzende), Dr. Stefan Straßmair (Bürgermeister) und Anton Fritzmaier (CSU-Fraktionsvorsitzender) herzlich begrüßt. Ein besonderer Dank galt Maximilian Böltl (Bürgermeister Kirchheim-Heimstetten), der stellvertretend für den Kreisvorsitzenden und MdB Florian Hahn gekommen war sowie Nicole Anetzberger (Ortsgeschäftsführerin CSU Oberhaching), die sich bereit erklärt hatte, die Leitung der Wahl der Delegierten zur Landtags- und Bezirkstagswahl 2023 zu übernehmen.
Den Bericht des Ortsverbandes eröffnete Silke Trauner aufgrund der aktuellen internationalen politischen Lage mit sehr nachdenklichen Worten: „Und wenn wir jetzt in die Ukraine blicken – ein freies Land, welches im Februar brutal von Russland überfallen wurde; die schrecklichen Bilder von Zerstörung, toten Zivilisten und misshandelten Menschen gehören seit dem zu den täglichen Nachrichten. Während diese Menschen auf europäischem Boden, keine 2.000 km von uns entfernt, mit ihrem Leben für die Demokratie und Freiheit kämpfen, gehen wiederrum nicht einmal die Hälfte der wahlberechtigten Franzosen zur Parlamentswahl, um von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Folge, radikale Parteien von der linken und rechten Seite, also demokratiefeindliche Kräfte, die zum Teil aus Russland finanziert werden, gewinnen nun auch Mitten in Europa immer mehr an Macht!“
Als Fazit zog Silke Trauner, dass Demokratie und unsere Freiheit nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfen. Mit den künftigen Veränderungen werden der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und die demokratischen Werte wichtiger denn je. „Ich möchte aktiv verhindern, dass sich auch bei uns so eine Politikverdrossenheit durchsetzt und dadurch unsere Grundrechte gefährdet werden“, so die Ortsvorsitzende weiter.
Mit dieser Zielsetzung sieht sie den Ortsverband mit seinen zahlreichen Veranstaltungen, wie den Radltouren und Ortsteilgesprächen zur bürgernahen Vermittlung der Ortsentwicklung auf dem richtigen Weg. Die große Teilnahme der Mitbürger in diesem Jahr ist ein großer Erfolg und eine Bestätigung für das starke Engagement. Für den Garagenflohmarkt im Juli haben sich bereits mehr als 100 Mitbürger angemeldet. Für die Familien vor Ort wurde die „Oster-Rallye“ ins Leben gerufen. Und mit den noch anstehenden Veranstaltungen, dem Sommerfest auf dem Hof der Familie Fritzmaier und dem Wintergrillen bei Fa. Fesey, ist der Ortsverband über das ganze Jahr sehr gut präsent sind.
Auch hochranginge Politiker finden ihren Weg nach Hohenbrunn: Nach dem Besuch von Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Jahr 2019 und Staatsministerin Michaela Kaniber im Februar diesen Jahres, wird der Ortsverband am 24. Oktober 2022 Joachim Herrmann, Staatsminister des Inneren, im „Alten Wirt“ empfangen dürfen.
Mit acht neuen Mitgliedschaften in den Jahren 2021/22 und dem reibungslosen Wechsel der Vorsitzenden von FU und JU, Christine Gerber folgte Dr. Barbara Rebhan, Kilian Fritzmaier folgte Martin Wunder, zog Silke Trauner zum Abschluss ihres Berichtes auch zum Punkt Personalie ein positives Fazit.
Der finanzielle Rechenschaftsbericht von Schatzmeister Hans Galneder fiel kurz und knackig aus. Er dankte den Kassenprüfern Dr. Stefan Straßmair und Johann Estendorfer für die gute Zusammenarbeit während der Prüfung. Beide hatten keine Beanstandungen zu melden und beantragten die Entlastung des Vorstandes, die seitens der Mitglieder einstimmig angenommen wurde.
Im Anschluss übernahm Anton Fritzmaier den Bericht der kommunalen Mandatsträger im Ortsverband, und die Fülle der Themen war beeindruckend! Seit dem letzten Bericht konnten das Projekt „Zuhause am Hölzl“ mit 24 Wohnungen und einem Wichtelhaus und der Rathausumbau mit Anbau des Stephanie-Hauses – eine enorme Bereicherung für die Gemeinde – abgeschlossen werden. Der Bau des neuen Hallenbades in Riemerling ist in der Endphase, die Becken sind bereits mit Wasser gefüllt. Als nächstes steht das Thema „Schulen & Wohnen Hohenbrunn West“ an, für das die Gemeinde bereits den Grund in Hohenbrunn erworben hat. Auch die barrierefreie Umgestaltung des Hohenbrunner Bahnhofs wird derzeit intensiv zwischen Gemeinde und Deutscher Bahn diskutiert, eine Einigung über das grundlegende Konzept – zwei Außenbahnsteige oder ein Mittelbahnsteig – muss noch erreicht werden. Und auch ein Ersatz für die zum Abriss stehende Halle K und den Stadl in der Muna ist bereits in Planung. Ein neuer Stadl mit Kopfbau in ländlichem Stil soll nahe der Luitpoldsiedlung entstehen und den Mitbürgern und Vereinen ein neues zu Hause für gemeinsame Veranstaltungen und Begegnungen bieten. In Hinblick auf die zu erwartenden Kosten gab sich Anton Fritzmaier absolut zuversichtlich. „Wir können stolz auf unser Gewerbe sein!“. Das Gewerbe in Hohenbrunn sei stark und sichere der Gemeinde eine stabile finanzielle Basis. „Die gute Gewerbepolitik zahlt sich aus, damit machen wir etwas für die Bürger“, resümiert Fritzmaier seinen Bericht.
Es war nicht das erste Mal, dass Maximilian Böltl einer Einladung des CSU-Ortsverbandes Hohenbrunn-Riemerling gefolgt war. Den Besuch der OHV wollte er nutzen, um sich den Mitgliedern persönlich vorzustellen. Nach der Ankündigung von Ernst Weidenbusch, derzeitiger Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis München-Land-Nord, in der Landtagswahl 2023 nicht mehr anzutreten, hatte sich Maximilian Böltl als Nachfolger angeboten.
Auch für ihn, das hebt er gleich zu Anfang seiner Vorstellung hervor, ist „Näher am Menschen“ nicht nur eine Überschrift. – Meinungen anhören, Probleme erkennen, Lösungen liefern – das ist für ihn der essenzielle Dreiklang eines Kommunalpolitikers, der er mit Herz und Seele bleiben werde. Sein Anliegen ist es, den Kommunalpolitikern mehr Beinfreiheit bei Entscheidungen zu verschaffen, denn Probleme werden vor Ort gelöst. Eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen will er durch eine bessere Organisation des Förderwesens und Abbau des Förderdschungels, Stichwort „Pauschalförderung“, erwirken. Auch das aktuelle Prinzip der Vorfinanzierung von Förderungen durch die Kommunen will er auf den Prüfstand stellen.
Der Landkreis München-Land-Nord sei ein starker Landkreis, der eine entsprechend starke Stimme im Landtag haben muss. Das Wachstum im Landkreis kommt aber auch an seine Grenzen. Um gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, müsse in die bestehende Infrastruktur auch finanziert werden. „9€-Tickets und Tankstellenrabat sorgen kurzfristig für gute Laune, verbessern aber keine Infrastruktur“.
Nach Böltls Einschätzung ist der Wahlkampf 2023 im Rahmen der viel zitierten Zeitenwende nicht einfach zu planen, da die Themen schwer vorhersehbar sind. Der Vorteil der CSU sei ein klarer Kompass, der auf einem Einklang von Fundament und Fortschritt, Vertrauen und Verantwortung sowie Ökologie und Ökonomie basiert.
Zum Abschluss richtet Maximilian Böltl noch einen selbstkritischen Appell an die Teilnehmer: „Viele CSU-Mitglieder hadern noch mit der CSU, deshalb muss Kritik jetzt auch wieder offen angesprochen werden. Und dann müssen wir gemeinsam, geschlossen rausgehen – ich hätte Lust darauf und würde mich freuen, wenn mich die CSU Hohenbrunn-Riemerling dabei unterstützt“.
Ein weiteres Highlight der OHV waren die Ehrungen der langjährigen CSU-Mitglieder des Ortsverbandes, die in den Jahren 2019 bis 2021 eine „runde“ Mitgliedschaft erreicht hatten (10-jährig bis 60-jährig). Insgesamt 31 Mitglieder des Ortsverbandes hatten ein Jubiläum zu feien. 16 Ehrungen konnten am Abend persönlich durch Dr. Stefan Staßmair, Silke Trauner und Christine Gerber in Form von Urkunden und Anstecknadeln persönlich überreicht werden. Über einen ganz besonderen Applaus der Anwesenden durfte sich der 92-jährige Leonard Sigl, Ehrenbürger der Gemeinde Hohenbrunn, freuen. Er wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft bei der CSU geehrt.
Als letzter Tagesordnungspunkt der OHV stand die Wahl der sechs Delegierten und sechs Ersatzdelegierten zur Landtags- und Bezirkstagswahl 2023 für die Teilkreisvertreterversammlung an. Den 29 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern lagen je 6 Wahlvorschläge für die Delegierten und Ersatzdelegierten vor. Die Wahl verlief unter der fachkundigen Leitung von Nicole Anetzberger reibungslos. Es wurden alle vorgeschlagenen Delegierten und Ersatzdelegierten durch die Wahl bestätigt. Dies sind:
Delegierte: Christine Gerber, Stefan Straßmair, Barbara Geser, Silke Trauner, Hendrik Sippl, Florian Weber
Ersatzdelegierte: Hans Galneder, Benno Maier, Josef Maier, Rolf Scherbauer, Edeltraud Wende, Josef Straßmair
Die Teilkreisvertreterversammlung zur Aufstellung der Landtags- und Bezirkstagskandidaten findet am Freitag, den 16. September 2022 statt.
Damit endete der offizielle Teil der Ortshauptversammlung 2022.
Der CSU-Ortsverband bedankt sich bei allen Mitgliedern und Gästen für ihre Teilnahme und hofft auf ein zahlreiches Wiedersehen beim CSU Sommerfest am Freitag, den 29. Juli um 18:00 Uhr auf dem Hof der Familie Fritzmaier in Hohenbrunn.